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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 234

1911 - Erfurt : Keyser
— 234 — und in dem etwas entfernteren, tiefen Eifenbahneinschnitt. Um das Feuer abzulenken und auf sich zu ziehen, fnhren jetzt schnell zwei Batterien am Fuße des Nordabhanges ans. Zwar versprach das Schießen gegen die bedeutende Höhe wenig Erfolg, aber der Hauptzweck wurde erreicht. Bald hatten die preußischen Geschütze ein lebhaftes und wohlgezieltes Feuer des Feindes auszuhalten. Es schien, als regne es Feuer vom Himmel. Der Lärm war betäubend, und nur mit Mühe ließen sich die Pferde halten. Trotzdem versah jeder Kanonier treu seine Pflicht. Siegreiches Vordringen der Preußen: Ans einmal wurde das feindliche Feuer schwächer, dann hörte es ganz auf. Der Feind batte den Rückzug antreten müssen. Die 7. preußische Division, die auch am frühen Morgen bei Turnau die Jfer überschritten hatte, war geradewegs auf den Mnskyberg losmarschiert. Dort angekommen, hatten einige ihrer Abteilungen fofort von Nord-osten her die Hochebene des Berges erstiegen und die Oesterreicher vertrieben. Diese mußten auch gegen 11 Uhr Münchengrätz räumen, wenn sie nicht gefangen werden wollten; denn schon hatten die Preußen oberhalb und unterhalb des Ortes die Jser überschritten und näherten sich ihm bedenklich. Im Biwak bei Dobrawuda: Gegen 3 Uhr nachmittags bezog die 8. Division endlich bei Dobrawuda Biwak. Die Kräfte der Mannschaften waren völlig erschöpft. Zumal das 32. Regiment hatte, obwohl es im Kampfe selbst nicht zur Verwendung gekommen war, furchtbar gelitten. Unter Mittag hatte es sich nahe bei Münchengrätz in einer engen Talschlucht gesammelt. Glühend heiß brannte die Sonne herunter. Mehrere Soldaten brachen durch Hitzschlag zusammen, und jeden Augenblick blieb einer im Chausseegraben zurück. Es fehlte an Wasser. Die wenigen Brunnen eines nahen Dorfes konnten nicht genug geben, und so warfen sich die Leute an stinkenden Pfützen nieder, um ihren Durst zu löschen. Die Offiziere mußten fcharf zugreifen, um es zu verhindern. — Leider herrschte der gleiche Wassermangel auch im Biwak. Der einzige Brunnen des Ortes war bald ausgeschöpft. Der nur wenige Meter breite Dorfteich mußte daher das Wasser für alle Zwecke liefern. Hier wurden Pferde getränkt, dort wuschen sich Soldaten, an einer anderen Stelle wurden Kleidungsstücke und Kochgeschirre gereinigt, daneben aber schöpften Mannschaften Wasser zum Kochen. Wahrlich, ein sonderbares Bild! Bald umzog sich der Himmel, und alles eilte, Hütten zu bauen. Zu diesem Zwecke wurden die Strohdächer der Häuser abgedeckt. Ein wolkenbruchartiger Regen ging hernieder, doch konnte der Ueberflüß an Regenwasser dem Mangel an Trinkwasser nicht abhelfen. Er hatte nur das Gute, daß alle, obwohl sie tüchtig durchnäßt, erfrischt wurden. (Nach den Reg.-Gesch. d. 31. u. 71. Ins.-Reg.)

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 121

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Kleine Bilder aus großer Zeit. 121 ba an den gewaltigen Vorräten des täglichen Brotes vergangen. Sie übergössen es mit Massen von Petroleum! Aber sie haben nicht mit dem gerechten Zorn unseres Hindenburg gerechnet, der den Frevel an ihrem eigenen Leibe strafte. Auf die Meldung von der Roheit der Russen erfolgte der Befehl: „Uber den Geschmack streiten wir nicht mit den Russen. Dieses Brot ist zur Ernährung der russischen Gefangenen zu verwenden, solange der Vorrat reicht." Und sie sind froh gewesen, als sie es bekamen; es hat ihnen auch nicht geschadet. Aber ob sie es nicht doch lieber ohne diese russische Würze verzehrt hätten? Gustav Schlipköter, „Fürs teure Vaterland." Verlag Friedr. Burchard. Clberfeld-Sonnborn. 3. Kunstvolle Artilleriestellungen, Unterstände und Blockhäuser der Russen in Ostpreußen. Die Russen stehen seit alter Zeit in dem Rufe, sich auf die Verteidigung gut einrichten zu können. Das hat sich auch im Weltkriege wieder gezeigt. So hatte Rennenkampf anfangs September 1914 in neun Tagen kunstvolle Artilleriestellungen bei Gerdauen bauen lassen. Außerdem waren starke Bäume über die Straßen gelegt, welche die deutschen Truppen bei ihrem Anmarsch benutzen mußten. Man hatte sogar jeden Ast und jedes Ästchen sauber angespitzt, nicht nur die Schützengräben überdacht, sondern auch die Laufgräben, die zu ihnen hinführten. Leider waren zum Bau solcher Stellungen die prächtigen alten Eschenalleen von Gerdauen nach Nordenburg auf eine Strecke von mehreren Kilometern umgehauen worden. Auch beim Winterfeldzuge fanden unsere Truppen in den Wäldern Ostpreußens großartig eingerichtete russische Unterstände, von denen ein Kriegsfreiwilliger folgendes erzählte: „Die Russen hatten sich im Walde tadellos verschanzt. Unterstände sind dort gebaut worden, die müßte man gesehen haben. Die richtigen Tanzsäle waren es unter der Erde, Höhlendörfer, ausgestattet mit feinen Möbeln, die aus den Gutshäusern stammten, mit Ofen versehen und mit Leinwand die Wände bespannt. Wären wir im Besitze solcher Stellungen gewesen, hätten wir sie nicht so schnell freigegeben." Meisterhaft hatten es die Russen sodann verstanden, starke Blockhäuser zu bauen, in denen sie ihre Maschinengewehre aufstellten. Sie waren aus mächtigen Baumstämmen hergestellt und hatten doppelte Wände, deren Zwischenräume mit Erde ausgefüllt waren. Das Dach bestand aus zwei bis drei Lagen von Baumstämmen, zwischen welchen sich ebenfalls Erdschichten befanden. Gegen manche solcher Blockhäuser, die besonders in Polen und Rußland von bedeutender Stärke sind, vermag unsere leichte Artillerie kaum etwas auszurichten. S. 4. Unfreiwillige Kriegslieferungen in Allenstein. Als die Russen am Donnerstag den 27. August 1914 in Allenstein eingerückt waren, verlangten sie ungeheure Lieferungen, nämlich 120 000 Kilo Brot, 6000 Kilo Zucker, 5000 Kilo Salz, 3000 Kilo Tee, 15000 Kilo Smillus, Unser Ostpreußen. I. 9

3. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 138

1879 - Leipzig : Teubner
138 Ramillies. Turin 1706. trieb und das Gute hatte, sich von dem einsichtsvollen Prinzen Eugen leiten zu lassen. Er erst setzte die Kurfürsten von Settern und Köln ab und erklärte sie mit Zustimmung des Kurfürstencollegiums in die Reichsacht. Sein Vater hatte noch immer damit gezögert. Nach der Schlacht bei Höchstädt war der Kriegsschauplatz in Süddeutschland geschlossen, und Marlborough und Eugen konnten beide wieder auf ihre früheren Posten zurückkehren, jener nach den Niederlanden, dieser nach Italien. Im I. 1705 geschah nichts von Bedeutung. Dagegen schlug Marlborough im Mai 1706 die Franzosen unter Villeroi bei Ramillies auf dem Felde bei Waterloo, worauf die französische Armee sich auflöste und ein großer Theil der Niederlande dem östreichischen Erzherzoge als König Karl Iii. huldigte. Größer noch waren die Erfolge Eugens in Italien. Der Herzog von Savoyen wurde in feinem Lande hart von den Franzosen gedrängt, weil er auf die kaiserliche Seite übergetreten war. Sie belagerten seine Hauptstadt Turin. Prinz Eugen mußte eilen, sie zu retten. Während die Franzosen in der nördlich vom Po gelegenen Ebene, welche von starken Nebenflüssen des Po durchschnitten ist, ihre Vorbereitungen zum Empfang des Feindes gemacht hatten, setzte Eugen zu ihrer nicht geringen Ueberrafchnng unter ihren Augen über die untere Etsch und den unteren Po und zog in raschen Märschen ohne ein erhebliches Hinderniß gen Westen, vereinigte sich mit dem Herzoge von Savoyen und griff sofort (8. Septbr. 1706) die Franzosen in ihren starken Verschanzungen vor Turin an. Der Sturm begann auf dem linken Flügel, wo die Preußen unter Leopold von Dessau, „dem Bullenbeißer", wie Eugen ihn nannte, mit ausgezeichneter Tapferkeit fochten und zuletzt, als Eugen selbst an ihre Spitze eilte, in wildem Handgemenge die Verschanzungen nahmen. Die andern Regimenter drangen nach, und bald war die Niederlage der Franzosen vollständig. Was übrig blieb, eilte über die Grenze. „Italien ist unser," rief Eugen „seine Eroberung wird uns nicht mehr viel kosten". Er ließ in Mailand dem König Karl Iii. huldigen und schickte den

4. Geschichten aus der Geschichte - S. 174

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 174 — dessen hatte die Schlacht begonnen. Ans beiden Seiten wurde mit der äußersten Tapferkeit gesümpft, denn jeder wußte, was auf dem Spiele stand. Als der Mittag herankam, hatte die preußische Artillerie schon fast all ihr Pulver verschossen und man sah sorgenvoll nach der Richtung hin, von wo. die kronprinzliche Armee kommen mußte. Da, bald nach zwei Uhr, entdeckte Bismarck in der Ferne lange dunkle Linien; die andern hielten sie für Ackerfurchen, doch Bismarck sah noch einmal durch das Glas und sagte: „Das sind keine Ackerfurchen, die Linien bleiben sich nicht gleich, sie bewegen sich vorwärts, das sind Heeresmassen." Kurze Zeit darauf meldeten heransprengende Offiziere den Anmarsch der ersehnten Armee. Wie nun diese in die Schlacht eingriff, war bald der glänzendste Sieg von den Preußen erfochten. Das österreichische Heer löste sich auf und suchte ihr Heil in der Flucht. Erst spät am Abend trafen sich der König und der Kronprinz; tief bewegt umarmten sie sich und der König schmückte die Brust des Sohnes mit dem hohen Orden für ausgezeichnete Verdienste. Der König halte alle Mühsale und Gefahren der Seinen geteilt; er blieb Tag über im Sattel, mußte sich mit einem Stück Brot aus der Tasche eines Soldaten begnügen und ließ sich nicht abhalten, in den Kugelregen zu reiten. Erst auf die dringende Bitte Bismarcks zog er sich zurück. Jetzt drängten sich die Soldaten um ihn her, küßten ihm die Hände, jauchzten und weinten vor Freude, und wie einer von ihnen, in Erinnerung an die Schlacht von Lenthen unter Friedrich dem Großen, das Lied „Nun danket alle Gott" anstimmte, fielen die andern kräftig ein. Der König suchte die Plätze auf, wo die Verwundeten lagen, tröstete sie und sah zu, ob auch alles geschah, was zu ihrer Pflege nötig war. Nach diesem Siege erfolgte bald der Friedensschluß. Die wichtigste Bedingung desselben war die, daß Österreich aus dem deutschen Bunde ausscheiden mußte. Preußen gewann einen großen Zuwachs an Land, es erlangte den Besitz von Schleswig-Holstein, der Stadt Frankfurt am Main, Hannover, Kuihessen und Nassau; die Fürsten der drei letztgenannten Staaten verloren ihre Herrschaft. Dann wurde der norddeutsche Bund geschlossen, an dessen Spitze Preußen stand; er umfaßte alle Staaten Deutschlands, welche nördlich vom Main liegen, Bismarck wurde vom König zum Bundeskanzler ernannt. Am 20. und 21. September erfolgte der Einzug der siegreichen

5. Der Gutsherr von Vechelde - S. 53

1911 - Braunschweig : Graff
*> »> »> »> *>*>*>*>*>• »y 5 3 die bislang gegen diese Armee im Felde gestanden hatten, sich ebenfalls teilweise gegen ihn selbst wenden. Der Herzog von Richelieu schickte deshalb den Prinzen von Soubife, einen Günstling der Zharquife Pompadour, mit einem 33 Ooo Zhamt starken Heere gegen Friedrich, während er selbst mit dem Heft des französischen Heeres durch das Herzogtum Braunfchweig in die Gegend von Magdeburg und Halberstadt zog, nicht, um diese Landschaften zu erobern, sondern um sie auszuplündern. Soubife aber vereinigte sich mit der Jo 000 Zhann starken Reichsarmee, die von dem Prinzen von Hildburghausen geführt wurde, so daß er im ganzen 4:3 000 Ztiann mit 109 Geschützen zur Verfügung hatte. Diesem starken Heere konnte Friedrich nur 22 000 Ztlann und 72 Geschütze gegenüberstellen, weil er sein Hauptheer unter dem Herzog von Bevern nach Schlesien geschickt hatte, um die Österreicher zu beobachten. Bei der Aunde, daß Richelieu mit feinen Horden die Gegend von Magdeburg und Halberstadt verwüste, schickte er den Prinzen Ferdinand mit 4:000 Zttann dorthin, mit dem Aufträge, die Franzosen zu vertreiben. Der Prinz entledigte sich dieser Aufgabe in glänzender Ideife, denn mit feinen wenigen Leuten trieb er Zwei französische Armeekorps bis hinter Schöningen und Helmstedt zurück, nahm ihnen ihr Proviantmagazin zu Osterwieck weg und zog sich erst wieder nach lüanzleben zurück, als Richelieu mit bedeutender Verstärkung heranrückte. Während Prinz Ferdinand gegen den Herzog von Richelieu und feine marodierenden Räuberhorden im Felde stand, blieb Friedrich selbst mit Soubife und dem Prinzen von Hildburghaufen in steter Fühlung, ohne daß es jedoch zwischen ihnen zu einem ernsteren Treffen kam. Die Franzosen und die Reichsarmee hielten dem Könige nirgend stand ; sobald er in ihre Nähe kam, verließen sie

6. Der Gutsherr von Vechelde - S. 22

1911 - Braunschweig : Graff
22 <W 4» <w4w4w4w4»<»<w-C»-*•<•>&* 4»-<» König Friedrich war selbstverständlich während dieser Zeit nicht müssig gewesen. Die wichtige Festung Neiße hatte sich ihm am 3 V Oktober nach einer vierzehntägigen Belagerung ergeben unter der Bedingung, daß die Besatzung unter Zhitnahme von sechs Kanonen ungehindert abziehen dürfe, und dann rückten seine Truppen in Böhmen ein. Nachdem dieses geschehen war, verließ der König sein Heer und kehrte nach der Heimat zurück in der Absicht, den Winter über dort zu bleiben und erst im nächsten Frühjahr den Kriegsschauplatz wieder aufzusuchen. Prinz Ferdinand begleitete auch jetzt den König und blieb während feines Aufenthaltes in Potsdam und Berlin in feiner Nähe. Aber allzulange dauerte diese (Erholungszeit nicht. Schon in der Zilitte des Itlonats Januar \74i2 erhielt der König die Nachricht, daß die (Österreicher mit einer starken Ztlacht in Böhmen einrückten, und nun eilte er, um so schnell als möglich wieder zu feinem Heere zu kommen. Prinz Ferdinand begab sich nun vorläufig zu feinem Regimente nach Prenzlau, das jetzt vollzählig war und jeden Augenblick bereit fein konnte, ins Feld zu ziehen. Aber bereits am 2\. Xttärz erhielt der Prinz den willkommenen Befehl, ohne Zögern zum Könige nach Böhmen zu kommen. Sofort brach Ferdinand auf und war schon am 3 V Zttärz in Neiße, von wo er sich dann sogleich zum Könige begab. Der österreichischen Kriegsleitung mußte alles daran liegen, eine Verbindung der Preußen mit den Franzosen zu verhindern; deshalb schob sich ein Teil ihrer Armee zwischen die noch in präg liegenden Franzosen und die im Osten Böhmens liegenden Preußen, mit der Absicht, letztere womöglich ganz aus Böhmen zu verdrängen. Am J7. Zt(ai überfiel der Herzog Karl von Lothringen, der Führer der Österreicher, die Preußen bei dem Dorfe Tho-

7. Der Gutsherr von Vechelde - S. 91

1911 - Braunschweig : Graff
*> »>*> »> »> »> »>*>»>*>*>- 91 -<W-<=v4w4*4w4v4m»:4*4*-tw4v4w4wxe Doch geschah der Rückzug der Hannoveraner in vollkommener Ordnung, und die Franzosen wagten nicht, sie aufzuhalten. Ungehindert überschritten sie den Rhein und zogen sich in das Zhürtfter-land zurück, wo sie nunmehr die wohlverdienten Winterquartiere beziehen sollten. 2(uch Herzog Ferdinand schickte sich an, in die Winterquartiere zu gehen. Sein Hauptquartier hatte er in Uslar, während seine Truppen an der Dientet entlang verteilt waren, doch so, daß er sie jederzeit geschwind sammeln konnte. Lin Teil lag auf dem (Eichsfelde bei Duderstadt und bis nach Thüringen hinein, während die englischen Hilfsvölker in der Umgegend von paderborn Quartier genommen hatten. Aber die Ruhe, die der Herzog feinen Leuten gönnte, war nur eine sehr kurze. Sein brennendster Wunsch war, Hessen wieder in seine Gewalt zu bekommen und die Franzosen über den Zttain zurückzudrängen, und um dieses auszuführen, dazu schien ihm ein N)interfeldzug besonders geeignet. Seine Deutschen und seine Engländer, an das rauhe nordische Klima gewöhnt, scheuten die Strapazen, die ein Feldzug in der falten Jahreszeit mit sich bringt, nicht; den Franzosen dagegen war die Idintermlte empfindlich, und er glaubte daher, sie um so leichter überwältigen zu können. In drei Kolonnen, das war der wohl ausgedachte Kriegsplan, sollte das Heer der Verbündeten gegen die Franzosen zum Angriff vorgehen. Die Hauptarmee gegen Broglie führte Herzog Ferdinand selbst; auf der rechten Flanke stand der Erbprinz, und links vom Hauptheer der General von Spörken, dem die Aufgabe zufiel, Thüringen den dorthin vorgedrungenen Sachsen und Österreichern zu entreißen. Platten im Xdinter, am 3. Februar J76j, bei strenger Kalte brachen plötzlich und unerwartet die Verbündeten aus ihrem Lager

8. Der Gutsherr von Vechelde - S. 62

1911 - Braunschweig : Graff
Bestes im Sinne habe, und forderte sie auf, sich ein Beispiel zu nehmen an den Hannoveranern, und es ihnen gleich zu tun an Vaterlandsliebe. Da aber noch einige unruhige Köpfe unter den Braunschweigern waren, die noch immer mit dem Abmarsch drohten, so lief der Herzog sie von den hannoverschen Truppen umstellen und stellte ihnen dann noch einmal vor, wie töricht und unpatriotifch es fei, wenn sie sich jetzt von der Sache des Vaterlandes trennen wollten. Diese Vorstellungen verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Braunschweiger sahen ein, daß es für sie kaum eine andere Wahl gab, als sich dem willen des Herzogs zu fügen, und das ganze braunschweigische Kontingent stellte sich jetzt willig unter fein Kommando. Dasselbe taten auch die Hessen, die schon in den nächsten Hagen zu den Hannoveranern und Braunfchweigern stießen, und so hatte denn Herzog Ferdinand eine Armee um sich versammelt, mit der er es schon wagen durfte, etwas Größeres zu unternehmen. (Er eröffnete daher feinen Truppen, daß er beabsichtige, noch im Laufe des Winters eine Probe auf ihre Triftigkeit anzustellen, indem er ihnen die Ausgabe stellte, das von den Franzosen besetzte Harburg zu nehmen und Richelieu aus dem worden des Kurfürstentums Hannover zu vertreiben. Beide Unternehmungen nahmen ein glückliches Ende. Die französische Besatzung von Harburg ergab sich dem hannoverschen General von Hardenberg nach einer langen Belagerung und heldenmütigen Verteidigung in der Nacht vom 29. zum 30. Dezember, unter der Bedingung des freien Abzugs und dem Versprechen, in diesem Kriege nicht wieder gegen den König von England oder feine Verbündeten zu kämpfen. Während dieser Zeit aber hatte der Herzog den größten Teil feiner Truppen gegen den Herzog von Richelieu geführt, der Buxtehude, Lüneburg, Alzen und andere

9. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 7

1910 - Düsseldorf : Bagel
7 Wie glänzend gegen diese Mißerfolge waren doch die Siege des bis dahin kaum beachteten Napoleon Bonaparte in Italien! Zu einer Zeit, wo in Paris die inneren politischen Verhältnisse in keiner Weise befriedigten, wo der Kredit so gesunken war, daß man einen Anzug mit 8000 Fr. Papiergeld und ein Paar Stiefel mit 500 Fr. bezahlen mußte und wo der den Franzosen so teure Glanz völlig im Schwinden schien, da war es der jugendliche Korse, der mit seinen schlechtgekleideten und halbverhungeiten Scharen der Eitelkeit, dem Geldbedürfnis und der Ruhmessucht des Vaterlandes im Sturm die größten Erfolge gewann. W ie einfach war doch seine Kriegsmethode! Statt durch mühsam nachgeschleppte Magazine verschaffte er sich die nötigen Erhaltungsmittel durch rücksichtslose Requisition in dem zu erobernden Lande. Diesem Verfahren gab er schon in seiner mustergültigen Ansprache an die Truppen den deutlichsten Ausdruck. Er bewirkte dann den Aufmarsch seines Heeres, da das Meer durch die Engländer gesperrt war, links gedeckt von den Apenninen, von Nizza aus. Von hier durchzog er der Länge nach die Riviera und brach darauf durch den Paß von Savona in die Po-Ebene. Hier trat er, zum Kampf übergehend, mit seiner neuen Taktik hervor. Statt breiter Linienstellung führte er die Auflösung der Massen in einzelne, in sich geschlossene Divisionen ein, die jede selbständig sich nach einem gemeinsamen Ziele hin arbeiteten. Das Ziel war ihm die Hauptsache. Siegen wollte er, indem er vor allem die Hauptmasse des Gegners warf; die Nebenabteilungen würden dann von selbst zurückgehen. Willkommen war ihm der Kampf, in dem er Schlag auf Schlag mit vereinigten Kräften dann austeilte, wenn des Gegners Abteilungen zersplittert waren. So sehen wir ihn jetzt in zahlreichen Einzelkämpfen den Gegner bei Montenotte, Dego, Millesimo, Mondovi usw. werfen, ähnlich wie er es später 1809 vor Regensburg, 1814 an der Marne tat. Mit fester Hand hält er immer alle seine Leute beisammen, erkennt rasch jeden Fehler der Feinde und benutzt ebenso schnell die Gelegenheit zum entscheidenden Schlage. Mit den ersten Siegen trennte er die Piemontesen von den Oesterreichern. Die Erhaltung der Pobrücke bei Valenza ließ er sich im Frieden von Cherasco zusichern, nicht um sie zu brauchen, sondern um den Oesterreichern den Angriff auf Mailand von

10. Vaterländische Erdkunde - S. 111

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 111 — haben (Vergleich mit Kirchturm). Doch sind nur 88 Flötze mit 82 in Kohle abbauwürdig. Das Lager nimmt einen Raum von 184 qkm ein (Vergleich). Ungefähr x/6 der gewonnenen Kohlen wird auf dem Wasserwege, 5/6 auf Eisen- bahnen in die Ferne befördert, namentlich nach Süddeutschland, der Schweiz und Frankreich. Im Kohlengebiete selbst ist infolge des billigen Heizmaterials — (warum hier billiger als anderswo?) — eine bedeutende Industrie entstanden. 2. (Atlas, An hg. S. 2:) Im äußersten Nordwestzipfel Deutsch-Lothringens, links von der Mosel, befindet sich ein bedeutendes Eisenlager, das mit den großen Luxemburger Erzstätten in Verbindung steht. Die Eisenerze sind auch hier, gleichwie am Nordabhang des Juragebirges, dem Jurakalk eingebettet. — 3. Gleich der schwäbischen ist auch die lothringische Trias reich an Salzlagern (namentlich an der gegen Nancy gerichteten Südgrenze Deutsch-Lothringens). Das Salz wird hier sowohl als Steinsalz als auch als Salinensalz gewonnen. (44 000 t im Werte von 923 000 M.) (3. Durchflössen wird das Lothringische Stufenland von Mosel und Saar, die beide vom Wasgenwald kommen (Moseila = kleine Mosa; Mosa nannte man die Maas). — Die Mosel ist der lothringische Neckar, Metz das lothringische Stuttgart. Wie dieses liegt es in einem weiten Thalbecken, das rings von bewaldeten Höhen und Rebenhügeln eingefaßt wird. Metz ist eine alte Stadt, die eine wechselvolle Geschichte durchlebte. Gegründet wurde sie fchou in der vorrömischen Zeit von einem gallischen Stamm (Medio- matriea, daraus nach -und nach der Name Metz abgeleitet). Für die Römer lag der Ort äußerst günstig, weshalb er stark befestigt wurde. Attila zerstörte 451 die Stadt. 843 kam sie durch deu Teilungsvertrag zu Verdun an Lothar, 870 durch deu Vertrag von Merfen an Deutschland, bei dem sie 700, bezw. 800 Jahre verblieb, bis in die Zeit der Religionskriege nämlich. 1552 schloß Moritz von Sachsen mit dem sranzösischen König Heinrich Ii. ein „Schntz- und Trutzbündnis" gegen den „gemeinschaftlichen Feind", den Kaiser Karl V. und übertrug ihm die Verwaltung der Städte Metz, Toul und Verdun, allerdings unter Wahruug der deutschen Hoheit. Karl V., der von einem derartigen Vor- gehen seiner Fürsten natürlich nichts wissen wollte, versuchte Metz zurück- zngewinnen, aber vergeblich. 1648 erlosch auch der letzte Schein deutscher Reichshoheit; die genannten Städte wurden bedingungslos an Frankreich über- liefert. Damit war für den eroberuugslustigeu Nachbar ein Stützpunkt ge- Wonnen, von dem aus die Eroberung ganz Lothringens unternommen werden konnte. 1733 war man auch mit dieser „Arbeit" fertig. Aber die Welt- gefchichte ist das Weltgericht! Das deutsche Volk erstarkte zu neuer Kraft und zu neuem Selbstbewußtsein, und 1870/71 mußte Frankreich mit Elsaß-Lothringen auch Metz, das inzwischen allerdings arg sranzösisiert war, wieder Heransgeben. — (Im Kriege war Metz ein heiß umstrittener Punkt; vom 14—18. August tobten auf den umgebenden Höhen heiße Kämpfe. Durch die Schlacht bei Cour- eelles [f. Karte] am 14. August wurde der Feind in Metz festgehalten und dnrch die Schlachten bei Mars la Tour und Vionville am 16. und bei Gravelotte und St. Privat am 18. August am Rückzug verhindert. So nach einem meister- hast ersonnenen und mit Heldenkühnheit ausgeführten Plan in Metz eingeschlossen, mußte die große Bazainefche Armee, fast 200 000 Mann stark, sich am 27. Ok- tober 1870 ergeben.) — Deutscherseits ist die schon vordem so starke Festung noch mehr gesichert worden, so daß sie ein mächtiges Bollwerk gegen den Nachbarn bildet.
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